28. April 2024

Rutensocke DIY

Rutensocke DIY – einfach selber machen

Wer seine Angelruten vor Beschädigungen des Blanks, der Ringe inklusive der Rutenspitze schützen möchte, der sollte sich sogenannte *Rutensocken doch einfach selber basteln. Die Schutzhüllen lassen mit nur ein paar Handgriffen und Material aus dem online Shop ganz einfach individuell selbst herstellen. Bei der Herstellung einer Rutensocke können verschiedene Materialien verwendet werden, ein häufig verwendetes Material ist Neopren. Neopren ist robust, dehnbar und bietet eine gute Polsterung oder man verwendet wie bei meinem DIY Projekt einen Kabelschlauch aus PET (Polyethylenterephtalat).

Für alle Bastel-Wastel Freunde und Angelbuddys möchte ich hier einmal meine Variante in diesem Beitrag kurz vorstellen. Alternativ dazu kann man die Rutensocken auch fertig in den verschiedensten Farben und Längen kaufen.  *Tipp: 3 Stück Schutzhüllen

Warum eine Rutensocke ?

Persönlich finde ich Rod Sleeves wesentlich komfortabler und praktischer als eine mächtige *Rutentasche. Meine Angelruten werden meist nicht zerlegt, d.h. sie lagern entweder in der Garage, werden im Auto vormontiert transportiert oder befinden sich auf dem Kajak im Rutenständer. Allerdings ist der Transport im Auto ohne Rutenschutz nicht zu empfehlen, da sich die Blanks berühren, die Schnüre oftmals verheddern bzw. die Rutenringe schnell einmal beschädigt werden können.

Vorteile unserer Rutensocken
  • Leicht, platzsparend, schnell aufgezogen, dehnbar und luftdurchlässig
  • Verhindert das Verheddern von Schnüren oder anderen Ruten
  • Schutz vor UV-Strahlung
  • Maßanfertigung nach Bedarf und Wunsch
  • Fixierung und Halt mittels Clips
  • Bietet einen Schutz für die Rute vor Kratzern, Stößen
  • Eine Rutensocke trennt die einzelnen Rutenblanks voneinander
Was wird benötigt?

Für die Herstellung benötigen wir einen flexiblen, geflochtenen Kabelschlauch. Diesen gibt es in verschiedenen Farben, Durchmesser und Längen. Für meine Rutensocken habe ich mir 30 Meter in schwarz-rot und 22 mm Durchmesser besorgt (*Amazon Produkt Link).  Für die Befestigung und Fixierung der Socke später an die Angelrolle haben sich aus dem Campingbereich Pressklemmen bzw. Zeltclips mit doppelter Bisskraft bewährt. Man kann die Rutensocken auch ohne dem Clip nutzen bzw. herstellen, dann wird der Schutz eben nur über die Rute gestülpt. Mir ist ein gewisser Halt aber lieber, so verrutscht die ganze Sache nicht.

Weiterhin wird ein Schrumpfschlauch benötigt, der am Ende der Socke die Hülle quasi abschließt. Im Baumarkt um die Ecke findet man diesen als Meterware oder nutzt die Möglichkeit im Onlineshop so ein Set zu kaufen (*Amazon Produkt Link). Der Durchmesser muss natürlich etwas kleiner sein als die 22 mm von unserem Kabelschlauch. In meinem Beispiel habe hier ein Stück Schrumpfschlauch in der Größe 13 × 85 mm verwendet.

Benötigtes Werkzeug und Arbeitshilfe

 

  • Lötkolben, Cuttermesser
  • Heißluftpistole, falls vorhanden bzw. Feuerzeug
  • Maßband, Stift
  • dickes rundes Holzstück, Rohr oder Schraubenzieher

 

 

Schritt 1:

Zuerst wird die Länge der Socke ermittelt, diese richtet sich nach der Angelrute. Die Rutensocke sollte auf jeden Fall alle Rutenringe schützen und bis zur Rolle etwa reichen. Dabei ist zu beachten, dass sich das Material in der Länge ein wenig noch ausdehnt, wenn man es strafft. Das Band zur Fixierung an der Rolle sollte daher nicht zu sehr spannen! Die Rutenspitze MUSS locker am Ende der Socke Platz finden, andernfalls bei zu großer Spannung bohrt sich irgendwann einmal die Rutenspitze durch das Material. Ein Beispiel anhand einer BC Rute mit einer Länge von 215 cm. Die Socke hat eine Länge von ca.  190 cm. Die Länge entsprechend dann von der Rolle abschneiden plus ca. 18 cm für die Aufweitung und das Umschlagen am Ende wo der Clip befestigt wird, sowie vorne die 10 cm für die Rutenspitze und dem Schrumpflschlauch.

Der Schlauch kann mit einem Cuttermesser oder einer Schere abgeschnitten werden. Anschließend muss man dann das Ende mit dem Feuerzeug ansenken. Besser eignet sich ein heißer Lötkolben, der das Ausfransen von dem feinen Material verhindert, allerdings verschmilzt in diesem Schritt das Material miteinander.

Wer im Hobbykeller zufällig einen Styroporschneider hat, kann auch diesen verwenden, klappt ebenfalls super.

 

Schritt 2:

Das Ende wird verschlossen.

Den Schlauch zusammenfalten und das 8,5 cm lange Stück vom Schrumpfschlauch darüber stülpen.

Mit der Heißluftpistole oder einem Feuerzeug wird der Schrumpfschlauch anschließend in Form gebracht und das Ende versiegelt, sodass die Rutenspitze geschützt ist.

 

Das andere Ende vom Schlauch wird jetzt etwas aufgeweitet, da der erste Rutenring der größte ist und hier mehr Spielraum benötigt wird. Dazu wird das Ende 2x um ca. 4 cm überschlagen und über ein Stück rundes Rohr, einem Besenstiel oder einem dicken Griff vom Schraubenzieher übergestülpt, sodass sich das Material etwas aufweiten und dehnen kann.

Mit der Heißluftpistole wird es anschließend wieder entsprechend in Form gebracht. Der Überschlag und die „Tulpe“ bekommt jetzt durch die Hitze auch eine gute Festigkeit. Das Material ist hier sehr flexibel, je nach Größe des Rutenringes kann man den Durchmesser anpassen. Eine Glasflasche eignet sich ebenfalls ganz gut zum Aufweiten, sofern man eine größere Auftulpung wünscht.

Schritt 3:

Ist die Socke so weit fertig, kann man einen der oben genannten Clips noch befestigen, um die Socke mittels Schnur bzw. einem Stück Gummiband an der Rolle zu befestigen, so sitzt die Socke unter leichter Spannung über der gesamten Rute. Der Gummi aus dem Nähbereich wird dazu in der gewünschten Länge abgeschnitten, durch die Öse vom Clip gezogen und am Ende mit einem einfachen Überschlag Knoten gesichert.

Jede Socke seinen Namen

Jede Rute seine Socke, aber was passiert nach dem Entkleiden? Hat man mehrere Rutensocken für seine Angelruten hergestellt und zieht diese ab für den anstehenden Angeltrip, so verliert man am Ende des Tages schnell einmal die Übersicht, welche Socke für welche Angelrute vorgesehen war.

Hier habe ich mir einen kleinen Eyecatcher als Hilfe noch einfallen lassen in Form eines Schlüsselanhängers, den ich mit der Rutenbezeichung beschrifte und anschließend in das Gummiband einfädle. So kann ich jede einzelne Socke einer Rute zuordnen und behalte den Überblick, wenn es wieder ans Einpacken geht.

Ein paar günstige *Schlüsselanhänger und ein Gummiband der Stärke 5 mm x 5 Meter sind die optimale Lösung für mich.

 

Die Gummibänder wurden mit einer Länge von 40 cm abgeschnitten, das reicht für eine leichte Spannung der Socke locker aus. Das Band soll lediglich das Verrutschen der Socke verhindern.

Die Clips halten aufgrund der Zacken/Zähne ähnlich wie bei einer Krokodilklemme bombenfest. Top  🙂

 

 

Mit dem Ergebnis und der Qualität meiner Rutensocke DIY bin ich total zufrieden und sollte eine Socke einmal kaputtgehen ist ruckzuck eine neue Schutzhülle für die Rute hergestellt.

 

Die Rutensocken können im übrigen auch für Angelruten mit Stationärrolle hergestellt werden, hierzu muss lediglich ein Kabelschlauch mit größeren Durchmesser verwendet werden, da die Schnurführung eine andere ist und am unteren Teil mehr Spielraum benötigt wird.

 

 

Wer seine eigenen Rutensocken herstellen möchte, kann das also ganz easy-peasy im DIY Verfahren fabrizieren. Bei der Umsetzung meiner Rutensocke ist nebenbei auch ein kleines Video entstanden, viel Spaß beim Zuschauen und Nachbasteln. 🙂

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