28. November 2024

Heben auf Renken

Renken fischen ist eine spannende Angelegenheit! Viele Jahre habe ich persönlich solche Aussagen nicht verstanden. Als aktiver Raubfischfreak, der überwiegend wegen der Action das Spinnfischen bevorzugt, war das für mich nie ganz nachvollziehbar. Das machen nur Rentner.. Wenn du alt bist, kannst du das immer noch machen.  Ja, viele solcher Sprüche hört man da in der Richtung.

ABER was soll ich sagen, die Zeiten ändern sich.

Zupfen oder Pose?

Wenn man sich einmal intensiver mit dem Thema beschäftigt, dann versteht man auch, warum das Angeln auf den leckeren Speisefisch so interessant sein kann. Mittlerweile macht mir das Renken fischen so richtig Spaß. Wann immer sich die Möglichkeit bietet, bin ich mit der feinen Rute auf der Suche nach den Coregonen am See. Dabei bevorzuge ich das Heben oder auch Zupfen genannt, weniger das Angeln mit der langen Pose.

Wichtig ist hier ein gutes Echolot, um Boden – und Unterwasserstrukturen zu erkennen sowie die Schwärme zu finden. Gerade im Spätsommer Ende August, wenn die Fische in tiefere Regionen ziehen, wird es dann ohne Echolot schwer.

Mit dem Kajak und dem Pedalantrieb hat man zudem die Möglichkeit sich direkt am Spot halten zu können, sofern man denn die Renken gefunden hat.

Ist es ein wenig windig, so muss man sich mit dem Kajak eben gegen die Wellen und dem Wind stellen, wirft den Anker raus oder nutzt einen *Driftsack.

Ich bevorzuge die erste Variante, d.h. sobald ich einen Schwarm lokalisiert habe, lasse ich die Hegene mit einem 10-15 Gramm Blei vertikal in die Tiefe.

 

Das obere Bild ist Anfang September am bayerischen Ammersee entstanden, ich konnte die Renken auf ca. 20-23 Metern finden und es dauerte auch nicht lange bis die erste massige Renke im Kescher landete. Als Favorit stellte sich die Farbkombination braun-grün heraus, auf 14er-Haken gebunden.

Die Tage darauf konnte ich ebenfalls immer wieder die Schwärme auf etwa gleicher Tiefe finden und wurde mit Fischen bis zu 35 cm belohnt.

Renken fischen und Zupfen ist in meinen Augen eine total spannende Angelmethode und die Fische sind einfach nur LECKER 🙂

Tipp: *Jenzi Premium Hegene  und eine *praktische Box dafür.

 

 

Alles in Zeitlupe

Oftmals ist es dabei schon vorgekommen, dass Fische die Nymphe vorher nehmen, bevor das Blei den Boden erreicht hat. Deshalb sollte man die Hegene eher langsam Step by Step hinab lassen, als einfach nur den Rollenbügel zu öffnen und die Montage schnellstmöglich abgleiten zu lassen. So zumindest meine Erfahrung und ich muss zugegeben, diese Art von Angelei kann durchaus süchtig machen 🙂

Ebenso kann man dabei so manche Überraschung erleben, denn nicht nur Renken bevorzugen die spielenden Nymphen an der Hegene, sondern auch andere Fischarten wie Barsch, Brachse, Seeforelle und viele andere Weißfische schnappen hier gerne mal zu und selbst Hechte als auch Zander werden mitunter zum Anbiss verführt.

Kollegen haben schon Meterhechte auf der Hegene gefangen, wobei das natürlich Ausnahme – bzw. Zufallsfänge sind, aber alles ist eben möglich!

Im Frühjahr auf jeden Fall eine gute Barschmontage.

Darum mein Tipp an alle Kollegen, die vielleicht ebenfalls der Meinung sind/waren, dass Renken fischen nur etwas für Rentner ist und eher langweilig. Einfach einmal ausprobieren! Gerade mit unserem Kajak, wo wir die Hände freihaben und sehr schnell von einem Spot zum anderen wechseln können, ist das eine tolle spannende Abwechslung zum Schleppfischen, Jiggen usw.

Buchtipp: Wer sich u.a. tiefer in die Renkenangelei reinarbeiten möchte, dem kann ich das tolle *Buch von Franz Hofer nur empfehlen. Selbst der erfahrene Renkenangler wird hier den einen oder anderen Tipp aus dem Taschenbuch entnehmen können. Hier wird sehr viel Fachwissen über Fangmethoden und der Ausrüstung weitergegeben. Ein schönes Geschenk für einen lieben Angelkollegen.

 

Nachdem das Renken fischen wie erwähnt durchaus Suchtpotenzial hat, ist aus meiner Leidenschaft heraus auch ein kleines Video einmal entstanden. Viel Spaß dabei und viel Erfolg beim Zupfen!